FIAT ABARTH 850 TC
Datenblatt | ||
Marke: | Fiat | |
Type: | 850 TC | |
Baujahr: | 1963 | |
Zylinder: | 4 | |
Hubraum: | 847 ccm | |
Leistung: | 52 PS - 6000 UPM | |
Getriebe: | 4 Gang | |
Radstand: | 2000 mm | |
Maße: | 3290/1400/1400mm | |
Leergewicht: | 610 KG | |
Top Speed: | 150km/h | |
Produktion: | ca. 1000 Stück |
Bereits 1955 begann der grosse Turiner Autohersteller Fiat den Typ 600 zu produzieren, ein Auto, das eine ganze Nummer grösser als der 500 sein wollte, einen wassergekühlten Vierzylindermotor besass und vier Personen samt Gepäck auf knappstem Platz transportieren konnte. 3,29 Meter Länge und 1,4 Meter Breite waren dafür gewiss nicht zu viel. Die Kunden griffen zu und kauften das Auto millionenfach.
Carlo Abarth nahm sich die kleine Limousine vor und pflanzte eine verbesserte und vergrösserte Maschine mit 747 cm3 ein, die die Leistung mehr als verdoppelte. Ein erschwinglicher Rennwagen war geboren - während der Woche Familientransport, am Wochenende ein Rennstreckenschreck.
Weil Carlo Abarth mit der Nachfrage nicht fertig wurde, begann er Nachrüstsätze zu fabrizieren, mit denen seine Kunden den serienmässigen Wagen selbständig aufrüsten konnten.
Als 1960 der 600D mit mehr Hubraum und Leistung herauskam, doppelte Carlo Abarth nach und vergrösserte den Motor auf 847 cm3. Damit waren jetzt 140 km/h (und mehr) möglich und auch das Drehmoment hatte profitiert.
Diesen Typ nannte Abarth 850 TC - das “TC” stand für “Turismo Competizione”. Um in der damals populären Tourenwagenklasse zu starten, mussten 1’000 Exemplare produziert werden, was Carlo Abarth Ende 1961 bestätigte, obschon man daran zweifeln kann, ob wirklich derartig viele identische Fahrzeuge gebaut und verkauft worden waren.
Leistungs- und Fahrwerkskur
Abarths Modifikationen beinhalteten unter anderem ein modifiziertes Kurbelwellengehäuse, eine gehärtete Kurbelwelle, leichtere Kolben und Pleuel, eine neue Nockenwelle, einen Solex 32 PBIC Vergaser und einen verbesserten Auslass, der in eine der berühmten Abarth-Auspuffanlagen mündete. Damit war es aber nicht getan. Andere Ventilfedern, Dichtungen, ein neuer Luftfilter, verschiedene Halterungen und Zubehörteile ergänzten das Umbaukit. Separat konnten Zierelemente, Embleme und Beschriftungen bestellt werden. Ein Front-Kühler, grössere Scheibenbremsen vorne und Scheiben- statt Trommelbremsen hinten konnten später ebenfalls dazu erworben werden und machten den kleinen Tourenwagen zur konkurrenzfähigen Rennsemmel.
Trotz der nicht unerheblichen Preise für alle diese Teile war es günstiger für den begabten Mechaniker, den Wagen selber zusammenzubauen, als sich diese Arbeit von Abarth abnehmen zu lassen. Immerhin CHF 8’550 verlangte Abarth 1962 für den fertig aufgerüsteten Fiat, während der normale 600D nur 5’350 kostete, da blieb viel Raum für Teilekauf und Do-it-yourself-Arbeit. In Italien verlangte das Werk für den 850 TC 850’000 Lire, das Kombiinstrument verrechnete er mit zusätzlichen 45’000 Lire, das Dreispeichen-Abarth-Lenkrad stand mit 16’000 Lire auf der Preisliste.
Allerdings verbesserte Abarth seine Wagen auch fahrwerkstechnisch, indem er veränderte Federn montierte, verbesserte Scheibenbremsen einsetzte und mit dem hochgesetzten Heckdeckel für bessere Motorenkühlung und vor allem eine effizientere Aerodynamik sorgte.
Fotos: